Das Tolle an The Work von Byron Katie ist für mich, dass wir nicht an anderen arbeiten, auch wenn das auf den ersten Blick so aussieht. Wer The Work kennt weiß, dass wir bei The Work mit Gedankenprojektionen arbeiten, also Anteilen von uns, die wir auf das Gegenüber projizieren.
Heutzutage wird viel von Inneren Kindern und Innerer Kindarbeit gesprochen. Es gibt fast keinen Bereich der „gestörten“ zwischenmenschlichen Beziehung (ich behaupte, dass es 99 % oder mehr sind), der nicht das Ergebnis der eigenen Projektion ist bzw. der eigenen (häufig unbewussten) Erwartungen an andere. Egal ob wir über Dating und Beziehung lesen, über Bindungsstile, viele der dort entstandenen Muster, wie wir uns dort fortbewegen, sind in der Kindheit entstanden – das hört man wirklich fast überall.
Wenn es also Probleme gibt wie „Ich date einen Vermeider“, dann haben wir eine Erwartung an die andere Person. Wir erwarten, dass er sich nicht vermeidet. Wir erwarten, dass man sich 3 mal die Woche sieht, dass man sich häufig meldet, dass man geliebt wird, dass man eine Priorität im Leben der anderen Person ist. Wenn diese Erwartungen, wenn sie auch unbewusst sein mögen, nicht erfüllt werden, leiden wir. Jetzt können wir uns einen Psychotherapieplatz suchen, was in Deutschland mit Stand 2025 nicht so einfach ist, oder wir gehen einfach den Weg und arbeiten daran mit The Work.
Das Tolle an unserem Problemen ist, dass sie immer und immer und immer und immer und immer und immer und immer und immer (…) wieder kommen, bis wir die Weisheit aus ihnen gezogen haben. Menschen werden uns weiter belügen, Partner und Partnerinnen werden uns immer wieder mit Nicht-Priorisierung „strafen“, Arbeitskollegen werden und immer weiter „mobben“, bis wir das Problem integriert haben. Ist es nicht wunderbar zu sehen, dass unsere Probleme immer wieder auftauchen, an unterschiedlichen Orten, so, als ob sich ganze Gemeinschaften abgesprochen haben, um genau diese und jene Punkte in uns zu triggern? Ist das nicht wunderbar?